William Shakespeare, Sonett 12
When I do count the clock that tells the time,
And see the brave day sunk in hideous night;
When I behold the violet past prime,
And sable curls, all silvered o’er with white;
When lofty trees I see barren of leaves,
Which erst from heat did canopy the herd,
And summer’s green all girded up in sheaves,
Borne on the bier with white and bristly beard,
Then of thy beauty do I question make,
That thou among the wastes of time must go,
Since sweets and beauties do themselves forsake
And die as fast as they see others grow;
And nothing ‘gainst Time’s scythe can make defence
Save breed, to brave him when he takes thee hence.
Hör ich den Glockenschlag Vergängnis künden
und seh den frohen Tag vergrämt im Trauerkleid,
erblick am Veilchen ich die Fülle schwinden
und schwarze Locken silbern überschneit,
seh ich, wie hohem Stamm die Blätter starben,
Schirm, der das Vieh vorm Sonnenstich bewahrt,
die lichten Grannen starr in dumpfen Garben,
vom Karren weht ihr struppig-weißer Bart,
dann macht dein schöner Leib mich bang erzittern,
daß er im Wüstensturm der Zeit verdorrt,
denn Schönheit welkt und Süße muß verbittern,
blüht andres schon, Tod reißt sie mit sich fort.
Sinnlos, vorm Sichelklang sich taub zu stellen,
doch mag aus Kindesmund dein Lied noch quellen.
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