Verlassene der Dämmerungen
Wie warmer Hauch in blauen Frost gequollen,
was wir gesungen, wölkte trüb hinan,
Eleison, in Finsternis verschollen,
glomm auch der Kelch, er löste nicht den Bann.
Als Phoebus und Dianas Sänger standen
vorm Sonnentempel auf dem Palatin
Roms Kinder in äolischen Gewanden,
ein Duft floß ihnen zu von Lorbeer grün.
Wo sich der Neckar in den Abendstunden
wohl einem Seher purpurn hat gefärbt,
bog sich ein Kreuz, von wildem Wein umwunden,
ward Sonnensang von Mondes Horn gekerbt.
Daß wir, Verlassene der Dämmerungen,
noch beten könnten wie mit Flammenzungen.
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