Corona des Wortes
Aufs Wasser gesetzt, Weihgabe der Nacht,
mit Lichtern beflaggte herzblättrige Schalen.
Was uns beschieden, still lächelnd zu zahlen,
sind wir aus Erde und Himmel gemacht.
Im Rauschen des Blattes geht unter Gesang,
was auf den Denkstein die Treue geschrieben,
wird von den Geißeln der Winde zerrieben,
Tau einer Blüte, wie zittert er bang.
Corona des Wortes, verschwiegener Sinn,
Veilchenduft aus zerknitterten Briefen,
Wehklagen, die unter Goldlettern schliefen,
Flocken von Namen, sie schmolzen dahin.
Wort, kaum entsprossen, schon stäubt es hinab,
Himmel und Erde, einträchtig im Streite,
gepfercht in die Enge blaut uns die Weite,
friedvoll hüllt aber Efeu das Grab.
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