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Der grüne Pfad

06.07.2023

Noch sehen wir den grünen Pfad sich winden,
den Knaben in der Joppe, wie er lacht,
früh brach er auf, das scheue Reh zu finden,
spät liegt er unterm Mond, Grabmal der Nacht.

Das Mädchen mit bepacktem Leiterwagen,
das Moos glänzt purpurrot vom Weltenbrand,
kein Mund ist weich genug, davon zu sagen,
wie steinig es den grünen Pfad empfand.

Die Greisin, aufgewehter Schleier Schatten,
krumm tastend mit dem Stecken, blind vom Tau,
der von den Wangen rinnt, den sterbensmatten,
grün ist der Pfad, o Herz, wie bist du grau.

Durchs Dunkel, Dichter, mag der Pfad dich leiten,
bis Auen sich im Licht des Liedes weiten.

 

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