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Sed non maturata

13.05.2023

Kaum flügge, in die Wildnis schon entsprungen,
ein Freiwild fremder Blicke irrt das Reh,
es wähnt, der Schritt ins Freie sei gelungen,
und birgt in Wolfes Höhle sich vorm Schnee.

Und die Naive, nicht gereift an Meistern,
die Zeugnis geben von der Frucht der Qualen,
kann infantil nur wüste Farben kleistern,
nur das Gekröse dumpfer Unzucht malen.

Das Bild des Vaters Asche ohne Namen,
der Mutter Trost verschmortes Bratenfett,
hat sie vom Liebesakt verbannt den Samen,
den Spiegel kalter Lust gestellt ans Bett.

Wie könnte, abgeschabt von Aber-Pflügen,
in grauer Furche helle Saat sich wiegen?

 

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