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Am Krankenlager

25.04.2023

Das Lächeln, das mir leuchtete, erlischt,
die Augen aber, die ins Leere stieren,
durch mich hindurch, sind die von müden Tieren,
Wehglanz ist ihrem Dunkel beigemischt.

Die Hände, die ich oft geküßt, behaucht,
mir auf das Herz gelockt wie sanfte Katzen,
sie zittern wie vor unsichtbaren Fratzen
und sind in ihre Höhle weggekraucht.

Die zarten Halme, die geteilt sich leicht,
daß Tropfen Taus an ihnen niederflossen,
die Locken, die sich um mein Antlitz schlossen,
hat über Nacht ein bittrer Reif gebleicht.

Die rote Knospe ist, sie ist zerpflückt
wie von des Sturmes Küssen, schluchzend-rauhen,
der Duft verflog, der feuchte Schmelz der Frauen –
o Hauch, der graue Herzen noch entzückt!

 

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