Letzte Ausfahrt
Wasser, es glitzert, Schatten versank,
und die vom frühen Odem erquickten
Blüten, sie sind die lichtvoll Beglückten.
Tau ist geronnen, Knospe, sie trank.
Die in den Wipfeln von Winden gewiegt,
Adler, sie breiten der Sonne die Schwingen,
aber in Tälern weckt uns ein Singen,
Welle hat sich an Welle geschmiegt.
Wasser, es trägt uns, Woge, sie blaut,
Segel, die Wappen von Lilien schmücken,
schwellen wie Lieder, die Seeleuten glücken,
denen vor Sturm und Sirenen nicht graut.
Was da ächzt unterm männlichen Gang,
was da stöhnt, sind nicht eichene Planken,
und in den Rahen das Schwirren und Schwanken
straffen die Rhythmen, bläht heißer Sang.
Und mit den Flügeln der Engel am Bug
ist die Schöne, das Ungeheuer,
Augen, Türkise, geläutert im Feuer,
Wahrheit der Dichtung, mythischer Trug.
Dunkelt wie Onyx voll Schwermut das Meer,
Salz, es zerfrißt die gesanglosen Zungen,
kommen aufgischtend Delphine gesprungen,
Wasser, es sprüht unterm glühenden Speer.
Flüstern von Heimat Gestirne uns sacht,
sollst du, Matrose, das Banjo hart zupfen,
ich aber singe von Lippen, die tupfen
Kuß an Kuß auf die Wange der Nacht.
Ferneres Lesbos glüht an uns der Mond,
Haine schlaftrunkener Nachtigallen,
Buchten anmutig schwebender Quallen,
wo Euterpe im Muschelschaum wohnt.
Trübsinn hat uns das Bild nicht verstellt,
sahen wir doch die Blicke, die feuchten
auf den seligen Inseln uns leuchten.
Schäume, o Lied, noch, am Riff schon zerschellt.
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