Späte Liebe
Wahre Worte prüf am Hauch.
Mögen sie nur Stacheln tragen,
wenn sie dir von Rosen sagen,
sind sie mehr als schöner Brauch.
Aus dem Dunkel glomm der Blick.
Nur den Augen magst du trauen,
die an deinen Blicken tauen,
vor den starren schrick zurück.
Mund, wie beeriger Topas.
Nur wenn Lippen sanft erbeben,
mag des Kusses Falter schweben,
der die Dunkelheit durchmaß.
Hand, sie schimmert, goldberingt,
öffnet sie die bleiche Mulde,
ohne Scheu sei, schluchzend dulde,
wenn sie sich um deine schlingt.
Schneien kann der Spätherbst schon.
Wärmt es treuen Herzens Glühen,
kann dein Herz noch einmal blühen
blaßt vor Wehmut nicht wie Mohn.
Blaue Nacht dehnt ein Gesang.
Süße Stimmen kannst du hören,
die dein banges Herz betören,
Späte Liebe weilet lang.
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