Schlammgeschöpfe
Sind es Blitze, sind es Küsse,
die den Urschlamm aufgewühlt?
Sieh, im Asphalt zarte Risse,
wo die Butterblume blüht.
Manchmal siehst du Blasen schimmern
in den Tümpeln, grünlich-braun,
manchmal hörst du Schluchzen, Wimmern,
und dich überschauert Graun.
Und dann peitschen auf die Flossen
das Gewässer und es schäumt,
Gras und Veilchen sind begossen
von der Qual, die sich gebäumt.
Wie sie aneinanderkleben,
Lippenwulst und weicher Wanst,
wie sie auf- und niederschweben,
Salome hat so getanzt.
Wie sie Haut an Häute leimen
Wollusttränen, trüben Schweiß,
könnte nur ein Dichter reimen,
der sich Sohn Mephistos weiß.
Was der Schlamm dem Schlamm gesungen,
hat zum Liebeslied gereicht,
und sie sind ans Licht gedrungen,
Schlammgeschöpfe fadenleicht.
Ja, sie sind es, denen glücken
Liebestänze, kaum bewußt,
wo wir Aug in Aug uns blicken,
starr wie ein Kristall der Lust.
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