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Im Wald der Sprache

20.12.2022

Wenn es im Wald der Sprache dunkelt,
wie blicken staunend wir empor,
hat wunderbar Gestirn gefunkelt
durch Laubes zarten Dämmerflor.

Uns spricht das geisterhafte Brausen
noch von Dianas Einsamkeit,
wir starren voller Urzeit-Grausen,
wenn über uns die Eule schreit.

Und hören wir aus kühlen Gründen,
wie eine Quelle selig singt,
will unser Vers in Auen münden,
wo süßen Hauchs die Knospe schwingt.

Doch plötzlich bricht sich dumpfes Ächzen,
ein Splittern in die Versgestalt,
titanisch scharfe Messer lechzen
nach Klarheit im Metaphernwald.

Es stürzen Ulmen, Buchen, Eichen
für odemlosen Teerbelag,
die hellen Herzen müssen weichen
vor einem trüben Menschenschlag.

Ob weiße oder schwarze Hände
zersägen ihr das lichte Bein,
nur Liebe pries der Birke Lende,
nur deutscher Vers trug Laub so rein.

 

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