Dreiklang, Einklang
O die Flamme
des Gesanges,
die in Blütenschalen schläft.
*
Dreiklang,
Einklang,
Haiku.
*
Efeu kriecht ins Dunkel,
Eichenstamm
hebt ihn ins Licht.
*
Sich ins Blaue wimpernd,
sich ins Dunkel weinend,
sieht mein Vers, ist blind.
*
Dem Silberweiden flüstern
und das Schilf des Lieds,
Fluß, er sickert trübe.
*
Trippelschritt in Seide,
Blicke feuchter Glut,
Verse, unfruchtbar.
*
Rosen, Flammenhauch,
Lilien, keuscher Tau,
duftlos blaut mein Veilchen.
*
Opal des Meeres, Ode,
maarschwarzer Onyx, Elegie –
Dreivers, grauen Rinnsals Kiesel.
*
Ihr hobt den bloßen Fuß
im runden Takt der Zymbeln –
die Blicke Schmelz von Rehen.
*
Vers, des Farns Gefieder
und Wehens dunkle Rhythmen,
rinnt silbern Tau herab.
*
Die Schleife sanft gelöst
von lauen Windes Lippen –
ein Wasserfall von Locken.
*
Wie lang sind wir gestiegen
hinan zum Gipfelschnee –
und unter uns die Wolken.
*
Sie singt im vollen Mond,
furchtlose Nachtigall,
wir beben schon wie Schatten.
*
Getaucht ins grüne Wasser
fühlt sich die Hand gerettet
vorm Feuer in der Brust.
*
Durch die Nacht der Kiefern
ein Saphir fern, der schmilzt,
das Blau der Adria.
*
Fremd am nächtigen Ufer
plätschert uns noch der Brunnen
im Paradies des Klosters.
*
Flecken im Schneefeld, Krähen,
und leer das Nest des Schlafs –
o Duft der Sommernacht.
*
Stumm und rätselstarr,
Vers, wie eine Mücke
im Bernstein eingesargt.
*
Mein Lied, es wandert
einsam übers Moor –
ein Knochen tönt ihm nach.
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