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Hier unterm Kreuz

04.05.2022

Als tröste noch, was leise streift
Wange, Schläfe oder Locke,
Blatt, wie Pergament gereift,
betauten Hauches Gaze, Flocke.

Vom Tag der Duft, vom Duft die Nacht,
Blütendämmerung auf Hügeln,
wo dir Leuchter angefacht,
um die vertraute Schatten flügeln.

Hier unterm Kreuz grünt noch ein Moos,
den vertanen Kelch zu bahren,
weinen fühl der Erde Schoß,
die Tränen mag er aufbewahren.

Dort beugt Holunder sich herab,
unter schwarzen Früchten schlafe,
weicher Humus wölbt dein Grab,
der Nachtwind schreibt dir Epitaphe.

 

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