Dreiklang
Was tönt die Sonne, mahnt das Licht?
„Ihr könnt euch kindlich wohl verstecken,
ihr mögt euch grämlich-grau vermummen,
mit Masken wappnen das Gesicht
aus Scheu, daß Strahlenbüschel necken,
doch nur, die sich zur Sonne recken,
läßt fade Trübsal nicht verdummen.“
Was raunt das Dunkel, klagt die Nacht?
„Stellt Fackeln auf, wenn Knospen bleichen,
laßt Kerzen auf den Gräbern brennen,
werft Blüten in des Grauens Schacht
voll Angst, daß Schlangen aus ihm schleichen,
es kann die Parze nichts erweichen,
den lichten Faden zu durchtrennen.“
Was seufzt die Gnade, ruft der Christ?
„Euch fließt ein sanfter Strahl aus Wunden,
mein Wort erblüht auf Karst und Steinen,
in seinem Duft zergeht der Zwist.
Wie Ranken, deren Halt geschwunden,
hab ich euch um das Holz gewunden,
wo Licht und Dunkel sich vereinen.“
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