Der Tod der Liebenden
Wenn Schatten um die Lauben sinken,
wölbt schon sich hyazinthenblau
die Nacht, und späte Falter trinken
von bleichen Blüten Liebestau.
Wir wollen nicht mehr aufrecht stehen,
zu trunken atmet Abendhauch,
gleich Tropfen, die ins Dunkel wehen,
zerfließen ineinander auch.
Wie Knospen, die auf Wassern schweben
und wissen nicht von ihrem Tod,
verblich im hohen Strahl das Leben,
schwand hin der Duft im Abendrot.
Und wenn im Nachtwind wir zerstieben,
der Sonne edler Bau zerfällt,
weiß noch ein Mond von unserm Lieben,
der vor den Toten Wache hält.
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