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Die Hierophanie

05.10.2021

Wenn goldne Bilder von den Wolken wehen,
macht heilig uns die Gabe, schön das Danken,
gefaßter können wir ins letzte Dunkel gehen.

Ein Strahl fällt durch die Dämmerranken
auf eine Schläfe und es lodern Locken,
und der Getroffne fühlt ein süßes Wanken.

Den Zeugen aber bleibt die Zunge stocken.
Der Auserwählte spricht: „Die Stätte weihet,
streut auf die Erde Blüten, weiße Flocken,

und Stelen zwischen den Holundern reihet,
die euch von hoher Chöre Anmut künden,
wie sie dem weichen Schritt Gesang verleihet.

Ein Brunnen soll sich in der Mitte ründen,
gefüllt mit reinen Wassers Himmelsbläue,
ein Schimmer Stunden noch, die sternlos münden.“

Hielt wohl die kleine Schar dem Wort die Treue?

 

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