William Butler Yeats, The Song of Wandering Aengus
I went out to the hazel wood,
Because a fire was in my head,
And cut and peeled a hazel wand,
And hooked a berry to a thread;
And when white moths were on the wing,
And moth-like stars were flickering out,
I dropped the berry in a stream
And caught a little silver trout.
When I had laid it on the floor
I went to blow the fire a-flame,
But something rustled on the floor,
And someone called me by my name:
It had become a glimmering girl
With apple blossom in her hair
Who called me by my name and ran
And faded through the brightening air.
Though I am old with wandering
Through hollow lands and hilly lands,
I will find out where she has gone,
And kiss her lips and take her hands;
And walk among long dappled grass,
And pluck till time and times are done,
The silver apples of the moon,
The golden apples of the sun.
Lied des umherirrenden Aengus
Ich ging in den Haselbuschwald,
denn mir brannte ein Feuer im Hirn,
ich schnitt und schälte einen Haselstab
und band eine Beere an einen Zwirn.
Und als weiße Falter flogen hinan,
und faltergleich Sterne flimmerten drein,
ließ ich die Beere schnellen ins Naß,
und fing einer kleinen Forelle Silberschein.
Ich hatte auf den Boden sie gelegt,
der Glut zu hauchen frischen Brand,
da hat sich raschelnd was bewegt,
mit Namen etwas mich genannt:
Es stand vor mir ein schimmerndes Weib,
voll Apfelblüte schien ihr Haar,
sie rief mit meinem Namen mich und lief
und schwand in die Luft, die nun heller war.
Ward ich auch alt auf meines Irrens Pfad
durch öde Länder, hügeliges Land,
will ich den Ort doch finden, wohin sie gewollt,
und küssen ihren Mund, sie nehmen bei der Hand.
So wandre ich durchs hohe Flitter-Gras,
und pflück, bis Zeit und Zeiten abgerollt,
der Mondesäpfel Silberglanz,
der Sonnenäpfel reines Gold.
Anmerkung zum Verständnis:
Aengus ist ein Gott der Liebe, Jugend und Schönheit in der alten irischen Mythologie, der sich der irische Dichter W. B. Yeats zeitlebens in schöpferischen Aneignung immer wieder zugewandt hat, um seine symbolistische Dichtung mittels sublimer Anspielungen und Bezugnahmen auf ihre urtümlich-archetypischen Legenden zu überhöhen und in eine geheimnisvolle Aura des nur leise Mitgesagten zu tauchen oder von einem Ungesagten wie vom Schatten einer rasch vorüberziehenden Wolke berühren zu lassen, der kaum fühlbar über die Haut des Gesagten huscht.
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