Die Schmach
Schmach ist das Stigma aller Lebensschwäche,
der Sud, der ätzend tropft aus Hohnes Lefzen
auf Stirn und Wange, Auge und Geschlecht.
Das Ohr der Reinen warnt nicht ein Geläute
von Silberglöckchen an zerfressenen Gliedern,
sie wittern siecher Seelen Fäulnisdunst.
Doch alles steht im Banne der Verschattung:
der Edle unterm Flügel dunkler Engel,
der unter Gott, die Gottheit unterm Hauch des Nichts.
Und fiele auch ein Schnee, der Halm und Schatten löschte,
aus einem Himmel, den wir gnädig nennten,
verborgene Wunde tränkte ihn mit Blut.
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