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Der wehe Hauch

14.03.2021

Wir saßen auf der Gartenbank,
die hellen Kirschenblüten fielen,
des lauen Windes Duft-Gespielen,
ein Schauer ging durchs Blattgerank.

Und manche hing in deinem Haar,
die ich wie mondne Flocken pflückte.
Wie feiner Duft, der leicht entrückte,
war was du sagtest, warm und wahr.

Ich aber schwieg, und meine Hand
grub sich ein Schlafnest in der deinen.
Als müßten wir wie Kindern weinen,
zog ein Geläute übers Land.

Es dämmerte, ein goldner Wein
rann in den Kelch der Abendstunde.
Der wehe Hauch aus Blumenmunde
schloß uns in eine Knospe ein.

 

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