Im Farn der Nacht
So seufzt um mich, ihr Ranken der Schattenwelt,
und was vom Niemandsflusse mir Lichter matt
aufs Antlitz haucht, sind weiße Knospen,
Schwestern des Schnees, die im Mondlicht wogen.
Ich atme weich, gedenkender hier die Luft,
die mir im Efeu Stimmen der Toten weckt,
als netze Tau die trocknen Lippen,
Klage von Greisen, von Kindern Lispeln.
Wie unter Toten lebender mir das Wort
erblüht, da ichʼs in Schalen voll Dunkelheit,
das blaue Herz der Anemone,
auf den bemoosten Gedenkstein berge.
Und manchmal öffnen gnädige Hände mir
den Farn der Nacht, des Zwielichtes Dickicht,
und ich erblicke auf goldnen Auen
Selige schreiten in Sapphos Reigen.
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