Die Sandale
Da ihr Herz von Süße quoll,
traumnah wie Gesumm der Biene,
lud der Schale Rund sie voll,
Birne, Pfirsich, Apfelsine.
Sonnenduft, der Locken Gold
mag den Tau der Halme lecken,
und ihr Hündchen, Zärtelbold,
Spiel der nackten Zehen necken.
Wie ihr Blut sich höher schraubt,
wenn ins grüne Wasser tunken
Schwäne das verzückte Haupt,
daß sie selber wär ertrunken.
Ja, sie wünscht im höchsten Glück,
einer jungen Knospe Schwellen,
sich den letzten Augenblick,
Blüte schwindend auf den Wellen.
Doch ein jäher Tropfen fällt,
hastig rettet sie die Schale,
wie beim Blitz das Hündchen bellt,
eins vermißt sie, die Sandale.
Comments are closed.