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Und keine Knospe scheint

05.04.2020

Will keine Knospe Glanz mehr trinken,
von unsren Augen Tau,
und keines Blickes Blau
uns aus des Grames Dickicht winken?

Einst hörten wir, wie ferne Quellen
uns riefen durch die Nacht,
aus dumpfem Traum erwacht
betraten wir des Mooses Schwellen.

Wir schritten unterm Wehn von Zweigen,
ein süß und banger Hauch,
in Morgens goldnen Rauch,
uns vor des Lichts Monstranz zu neigen.

Und die zum Wahren uns beriefen,
die Wasser trugen mild
der Schwäne trunknes Bild,
daß friedlich wir am Ufer schliefen.

Die wir nun dunkel liegen müssen,
und keine Knospe scheint,
die Träne still geweint
will niemand uns vom Lide küssen.

 

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