Endzeitwahn
In der Gosse schwillt der Regen.
Die Welt geht unter!
Ein Apfel fiel vom Baum.
Hat die Erde nicht gebebt?
Er hängt so schief, der Mond!
Gleich plumpst er in den Teich!
Dort, ein Kometenschweif!
Daß er die Wälder nicht entzünde!
Das Gurren ist verstummt.
Die Taube fiel vom Dach!
Rieselt nicht der Putz?
Ein Cherub geht ums Haus.
Der Horizont, ein blutiger Lappen,
getunkt in Wunden des Leviathans!
Haben Worte Zähne, Därme?
Würmer, die das Hirn zerfressen.
Tinnitus, Moral-Geklingel:
Nie mehr Stille, Abendfrieden!
Einer Göre Zöpfe hüpfen:
Der greise Weltrat ist gebannt.
Der Tau zerfrißt das Blatt.
Die Tränen der Persephone!
Asche an den Schläfen!
Der Dämon hat gesalbt.
Sind es Tropfen, sind es Trommeln?
Melodie endloser Nacht.
Ein Gnom hockt auf der Brust.
Schläfers Traum vom Röcheln.
Demeters fromme Kuh
verhext die Warzenfee.
Ob Honig, Beeren, Bohnen,
alles schmeckt nach Staub.
Der verwaiste Mund
im Lächeln einer Totenmaske.
Sagen, Singen, Seufzen
verprassen Endzeitluft.
Ob Sonne, Regen, Pollen,
Flocken: Endzeitwetter.
In der Gosse schwillt der Regen.
Die Welt geht unter!
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