Symbole der Dichtung
Wassers weiche Wange, die der Strahl der Sonne ritzt.
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Kelch, gehalten unter eines Brunnens Mund.
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Auge, das im Andrang eines Unsagbaren dunkelt.
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Gras, das sich vorm Lied des Windes beugt.
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Mund, der seine Knospe öffnet einem großen Ja.
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Wolke, die nicht weiß, ob sie aus Sehnsucht,
ob aus Übermut in leisen Reimen
und im Tropfenglanz sich ausweint
überm Dämmern später Rosen.
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Das wogende Haar und der Tropfen,
der in seinen Lockenwirbeln
wie ein Funke verlischt.
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Das Ei des Monds, das aus dem Nest der Waldnacht rollt.
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Voller Mond,
Brunnen,
dunkles Schluchzen.
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Mond, und der Saum des Efeus brennt.
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Mondes schmale Sichel,
die den blauen Abgrund mäht.
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Sonnentupfen, Bienen des Lichts,
die auf dem Stamm der Buche schwirren.
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Schatten, der zu Schatten von der Glut des Sommers singt.
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Die trügerischen Rosen, die an Dämmers Saum der Schmerz sich pflückt.
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Der Tropfen Harz, geronnen um die Knöchel einer Urzeit-Seele.
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Phrasen und Dogmen des Wahns,
Verband um eine Wunde,
die ihn ständig näßt.
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Schwamm des Geistes, gedörrt
unterm monotonen Singsang
heißen Wörterschwalls, geschält
durchs goldene Messer der Sonne
von der Borke des Schlafs.
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Rose, die im Dunkel scheint,
Duft, der sanft den Schmerz umhüllt,
Rose, die im Dunkel weint,
Dorn, woran ein Tropfen schwillt.
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Quelle, dunkler Erde helles Lied,
das in sanften Rätseln traumwirr rauscht,
Wasser, das vom Grund zum Abgrund flieht,
Quelle, der verloren Liebe lauscht.
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Schnee auf äußersten Gipfeln des Schweigens,
Glanz unter Rosen göttlichen Neigens.
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Des Hochwalds kühler Hauch,
wenn durch grünen Schlummers Stille
unterm zarten Fuß des Rehs
ein dürres Reisig knackt.
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