Wirbel
Gespenster im Albtraum der Luft,
Rascheln ausgemergelter Blätter,
abgehackte Köpfe
herbstlichen Hochgerichts,
die über den feuchten Asphalt rollen.
So tänzelt mit amöbenzartem
Geisterbein der schlanke Trichter
des Hurrikans über die Erde,
um sein blindes Auge
rotiert die Galaxie
vergifteter Milch,
Anmut schäumend.
Welche Schönheit kosmischer
Harmonie in den Lotusblumen
der Vernichtung,
welcher Schmerzensduft
aus den Wunder-Knospen
schwarzer Rosen des Orkans.
So speit der Tüllen-Mund
mannweiblicher Propheten
den Juckseim der Phrase
auf den hündisch
hingereckten Demos,
so saugt der Schnabel-Mund
bacchantischer Eunuchen
die Fäulnis-Blätter und Schnipsel
phallischer Bilder
aus den Löchern von
abertausend Schädeln,
trepaniert vom Meißel
silbern tönenden Auf-
und Nieder-Menschelns,
und die warme Waben
halluzinierenden Horden
wirbeln los, nachtschwärmende
Bienen, und tasten
mit den Zungen-Rüsseln
in fremde Blumentaschen.
Die schönen Mütter des Walds,
wo das Unterholz der Tierangst knackt,
recken tränenglitzernde Trauben,
blutig gekratzte Brüste
dem Kuß des Gliederlösers entgegen,
tanzen mohngefleckten Haars
um lichte Pyramiden,
zierlich geschichtet aus Knochen,
schwingen kleine Arme, rosige Beine,
den Kindern ausgerissene
Opfergaben des Sturmgotts.
O gleißendes Geschmeide
ambrosischer Nacht,
was dort nach dem Gewitter der Zeit
überm Gipfelschnee glänzt,
dem Dämmer abgebrannter Rosen,
sind, Ariadne, die Nägel der Sterne,
geschlagen mit dem Zapfen
des Thyrsos in den schwarzen
Katafalk des Schweigens.
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