Gnadenmadonna
auf dem Kimmelberg zu Metternich
Im Traum setze ich sie,
die kleine Madonna der Lilien
in der Gnadenkapelle
auf dem Kimmelberg,
zersplittert in tausend Scherben,
aus tausend Scherben
wieder zusammen.
Doch das Gesicht will nicht
aufleuchten aus dem Seufzen
sich krümmender Dochte,
nicht blühen die Wangen
vom Blut der Heckenrosen,
das am runden Fenster rinnt.
Und fließt ein milchiger Schaum
aus schwarzen Lockenbüscheln
zur Rosenschale des Munds,
daß auf stumme Blüten
perle stumm ein Tau,
fehlen die grünen Teiche der Augen,
daß zu weichen Moosen
tauche weich ein Herz,
fehlt des Lächelns Dämmerlicht,
in Abends stiller Laube
einzuschlummern still.
Der Pfad des Tages ist nur
nackten Fußes gehen
über Schutt und Scherben,
der Pfad der Nacht ist nur
sanftes Bluten
aus Wunden der Erinnerung.
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