Horaz, Oden, Buch IV, 3
Quem tu, Melpomene, semel
nascentem placido lumine videris,
illum non labor Isthmius
clarabit pugilem, non equus impiger
curru ducet Achaico
victorem, neque res bellica Deliis
ornatum foliis ducem,
quod regum tumidas contuderit minas,
ostendet Capitolio;
sed quae Tibur aquae fertile praefluunt
et spissae nemorum comae
fingent Aeolio carmine nobilem.
Romae principis urbium
dignatur suboles inter amabilis
vatum ponere me choros,
et iam dente minus mordeor invido.
O testudinis aureae
dulcem quae strepitum, Pieri, temperas,
o mutis quoque piscibus
donatura cycni, si libeat, sonum,
totum muneris hoc tui est,
quod monstror digito praetereuntium
Romanae fidicen lyrae;
quod spiro et placeo, si placeo, tuum est.
Wen du, Melpomene, einmal
gnädig angeschaut hast bei der Geburt, dem wird
nicht im Isthmischen Faustkampf der Ruhm
leuchten, schnaubendes Pferd zieht ihn als Sieger nicht
im Achäischen Lauf, das Kriegs-
glück mit delischem Laub schmückt ihm die Stirne nicht
noch als Helden wird feiern, weil
er der Könige Stolz, eine Geschwulst, aufstach,
ihn der Jubel des Kapitols.
Doch der Tiburs Gefild fruchtbringend grüßt, der Strom,
und der Haine gesträhntes Haar,
des Äolischen Lieds Adel wird ihm von dort.
Deine Söhne, Fürstin der Städte, Rom,
halten würdig mich nun, unter die Chöre der
Dichterpriester mich einzureihn,
schon spür milder an mir nagen ich Neides Zahn.
O die goldener Lyra du
süße Töne entlockst, Muse Pieriens,
o du könntest selbst Fischen, den
stummen, wolltest du nur, Schwanengesang verleihn,
mein Verdienst, es gebührt nur dir,
wenn den Finger nach mir strecken Passanten, mir,
Sänger römischen Lautenspiels.
Hauch ist, Anmut des Lieds, ward sie mir denn, von dir.
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