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Rheinpfad

13.07.2018

Dunkle Wasser
rauschen
am bemoosten Stein
Schilfe zittern
gefiederte Pfeile
in Stromes tauben Lenden
Grünes Licht
schäumt aus den Krügen
der Nacht
Geh noch einmal
den schmalen Pfad
der sich aufwärts windet
zu sehen ob die Bilder
in basaltenen Stöcken
noch ein Heil entblättern
wie Blumen lächeln
um die holden
um die Schmerzensgesten
ob noch Flammen
geistig reden
mit den Schatten
ob Waldesschlucht
mit kühlem Hauch
tief aus betautem Schoß
den Mittagsdämon
schläfert ein
Geh einmal noch
bis zum rohen Holz
wo Gedächtnis
am rostigen Nagel
blutet
wo giftig leuchtet
Vogelbeere
doch Veilchen scheu
wie erster Liebe
Kuss
ob krummer Eiche
schiefer Mund
noch trieft
verwaistem Kind
der Klage Bitterharz
Streck dich auf die Bank
am letzten Aussichtspunkt
dass gezacktes Blatt
mit goldenem Licht
dich säuge
bis dich über Traumes
Schwelle hebe
blaue Glocke
aus der Heimat
versunkenem Tal

 

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