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Am Abend war es still

01.02.2018

Am Abend war es still von goldnem Laub,
er hielt den müden Hauch von Veilchen
und hingesunkenem Licht, wie von Musik,
die schon verklungen ist, von Silben,
entstiegen weichem Sinn wie Duft dem Haar,
dem Grase Nebel, still war der Abend,
nur Wasser rauschten Lebens frohen Sinn.

Da zitterte Zweig und Blatt im Birnenbaum,
es wehten Schatten geisterhaft lebendig,
und Vögel flogen auf mit hartem Pfiff,
verwaist blieb Nest und Ei, wie Haut gesprenkelt,
es schüttelte kein Wind die Äste, keine Hand,
die gelbe Frucht fiel ab, es war nicht Ernte,
die Birnen klatschten, süßlich spritzte Saft,
es kreischte wie ein Tier, zerfleischt vom Dämon,
die Motorsäge, hinschlug der alte Baum.

Nie wieder wird Liebe ihre Nester finden,
Gefieder schmiegen seine Lust ins Laub,
die Stille, die jetzt kommt, ist kahl und rauchig,
Musik des Wassers ohne grünen Widerklang
im Tanz der Blätter und im Schaum des Lichts,
und Liebespaare haben im Glühen der Früchte
keine Ampeln für der Küsse Dämmerung,
und keiner weilt, von zertretenen Veilchen
den Duft zu nehmen für ein gutes Wort.

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