Eifelpfade XXXVIII
Terzinen auf die Prozession mit dem Hl. Lambertus in Lambertsberg/Eifel
Wir schreiten unterm Wehen froher Fahnen,
von Blüten ist ein Teppich ausgebreitet,
aus Fenstern flattern weiß- und gelbe Bahnen.
Die Herzen sind von Düften sanft geweitet,
da goldne Weihrauchkessel Knaben schwingen,
das Harz hat einst der Magus uns bereitet.
Zwiefachen Chores Mensch und Engel singen
die Heilkraft, die Reliquien gnädig spenden,
wenn ihrer Aura Träume uns umringen.
Die Augen salbt der Schnee der warmen Strahlen,
die um des Heiligen schönes Antlitz flocken
und unserm Mund die weichen Hymnen malen.
Zum blauen Bild will alte Sehnsucht locken,
da wir durchs Dickicht grauer Zweifel gehen.
Die Ähren rosten, die Trauben werden trocken,
wenn wir des Himmels Tränen nicht erflehen.
Anmerkung:
In dem kleinen Eifeldorf Lambertsberg unweit Waxweiler wird seit Jahrhunderten eine Prozession zu Ehren des Hl. Lambertus, des Bischofs von Tongern-Maastricht (670–705), durch die festlich geschmückten Gassen zur Wallfahrtskirche St. Lambertus begangen, eine aus Holz geschnitzte, ausdrucksvolle Büste des Heiligen, die einige seiner Reliquien birgt, wird dabei feierlich emporgehalten und mitgeführt. Es herrscht seit Menschengedenken die Sitte, die Gnadenkraft der Reliquien sich mittels Berührung oder Küssen zu übertragen.
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