Eifelpfade XXXI
Kalvarienberg und St. Agatha in Alendorf bei Blankenheim/Eifel
Machandelbaum,
Machandelbaum,
du grünst mir noch im Traum.
Der Edelmann, der Jerusalem geschaut,
er nahm das Bild in seine Heimat mit,
ins Lampertstal.
Im kahlen Hang erschaute er sich Golgatha
und hat mit sieben Zeichen ihn geweiht
zur Pilgerstatt.
Wacholderbüsche wuchern da und dort,
und Schafe breiten weicher Wolle Dunst
aufs Magergras.
Noch kommen sie, wenn deine Glocke schallt,
Agatha, zu wallen frommer Waller Pfad
zum Heil der Welt.
Doch klirrt der Nachtwind im Machandelbaum,
hüllt wieder Kreuz und Leid das Nebeltuch
der Einsamkeit.
Ist keiner mehr, der aus der Ferne bringt
sein Bild und pflanzt mit sieben Zeichen es
ins Eifelland?
Anmerkung:
Die Bergrücken im Lampertstal bei Alendorf in der Eifel sollen einst den Grafen Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenheim an den Kalvarienberg in Jerusalem erinnert haben, den er auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land gesehen hat. Er stiftete zwischen 1663 und 1680 im Stil barocker Passionsfrömmigkeit mit einem Kreuzweg aus damals sieben in Sandstein gehauenen Bildstöcken, die das Leiden des Herrn verbildlichen, eine Pilger- und Wallfahrtsstätte, die noch heute die Frommen in der Karwoche von der Kirche St. Agatha aus begehen. Die Hügel des Tales umspielt ein herber mediterraner Charme, sind sie doch von alten Wacholderbüschen überwachsen, zwischen denen sich Schafherden auf dem Magerrasen tummeln.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalvarienberg_(Alendorf)#/media/File:Fritz_von_Wille_0145.jpg
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