Eifelpfade XXIII
Karmelenberg mit Marienkapelle bei Bassenheim/Eifel
Die heißen Schlacken sind geronnen,
die Aschen ausgeschäumt,
begraben sind die Rosensonnen,
der Schmerz der Erde träumt.
In blauen Nächten schreiten Schemen
mit Körben auf dem Haupt
voll Nattern oder Chrysanthemen,
der alte Priester schnaubt.
Er schert des Lammes weiße Flocken,
die Opferflamme glimmt.
Die Nachtigall gerät ins Stocken,
wenn er die Laute stimmt.
Die Frauen tanzen, duftumküßte
Gestirne von Jasmin.
Sie halten ihre frommen Brüste
der dunklen Göttin hin.
Die goldnen Tränen sind zerronnen,
Jasmin und Blut verschäumt.
Erglüht sind neue Rosensonnen,
Maria hat geträumt.
Der Schmerz hat seinen Mond gefunden,
dem zarter Fuß sich schmiegt.
Es glänzt der Tau der Abendstunden,
auf Lilien weich gewiegt.
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