Der Eichenhain
Auf dem Kühkopf bei Koblenz
Dort zittern früh die weißen Becher
und blauen Veilchen im kühlen Dunst.
Es rascheln dumpf die braunen Blätter
des Vorjahrs unterm Tritt des Wilds.
Die Stämme kann kein einzelner Mann,
kein menschlicher Verstand umfassen.
Die wulstigen Knollen sind wie Male,
die vom Ringen großer Schöpfung zeugen.
Aus den dunklen Kammern der Erde
fließt ein rotes Gold in Götterarme.
Die Wucht des Daseins winkt beseelt
mit dunkelgrünen Fingerkuppen.
Bald werden Schatten wie das Wiegen
mütterlicher Hände unterm Monde wachen
und die Stätte wie Geheimnis überwölbt
von eines weichen Wassers Rauschen.
Du stehst am Rand, wo Beeren glimmen
oder ein Vogel sich im Busch versteckt.
Du querst nicht diese heilige Mitte,
die nächtens blaßt vom Hauche des Gestirns.
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