Der Charme der Vorstädte
Meckert wo ein Lamm
aus dem Plastikmüll?
Nein, in Hinterhofes
süßem Stinken: alles still.
Graue Bärte in grünen
Säcken hocken am Feuer,
rauchen Frauenhaar,
Blut schwitzt ein Gemäuer.
In der Einbauküche
klopft die alte Zigeunerin
Nägel in den Teppich,
Träne trieft vom Kinn.
Schatten toter Kinder
flitzen durch die Flure.
Aus den Fernsehschirmen
schwappt die Endzeitmure.
Auf den Treppenstufen
kichern drei runzlige Mädchen.
Summend beißt ein Schneider sich
durch das Lebensfädchen.
Nackenkahle Kreaturen
lassen die Motoren heulen.
Phosphorrosen brechen
aus den Asphaltfäulen.
Keine Glocken, keine Teiche,
nur der Dunst der Fliegen,
ohne Anmut, ohne Lieder,
Hippokrenes Mund entstiegen.
Gummireifen schwelen,
Wolkenbeulen rot wie Wunden,
Schüsse knallen aus den Fenstern,
Ares, komm mit deinen Hunden!
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